1997

Fusingglasfenster (2m breit, 8, 25m hoch)
Profane Kunst - Glasmalerei und Fusingglas (Glaskunst)
Selm - Rathaus
Im Rathaus der Stadt Selm, Kreis Unna, im Stadtteil Bork, sollte eine große Glasfläche zwischen Neu- und Altbau neu gestaltet werden. Diese Glaswand (2 x 8,25 m) sollte die vorhandene Fensterrasterung des Altbaues wieder aufnehmen. Somit sollte der Alt- und Neubau durch die Neugestaltung eine Einheit bilden. Der Künstler Leo Janischowsky entwarf in duftigen, leichten Aquarellfarben einen Karton l: 10 mit dem naheliegenden Thema "Die Stadt Selm mit ihren Stadtteilen". Der Entwurf beinhaltete in stilisierter Form architektonische Elemente der Stadtteile Bork. Selm und Cappenberg. Dieser Entwurf wurde mit dem Kostenvoranschlag dem Kultur- und Bauausschuß vorgelegt, genehmigt und zügig abgewickelt, so daß das Projekt noch im Jahr 1997 begonnen und abgeschlossen werden konnte. Die alten defekten Glasbausteine wurden entfernt, die neue Alurahmenkonstruktion (weiß ein-brennlackiert) eingebaut. Nun ging es daran, die Rahmenöffnungcn mit gestalterischen Elementen zu füllen. Für den Entwurf eignete sich sehr gut das Fusing- oder Schmelzglasverfahren. Nachdem der Original-karlon 1:1 gefertigt war, konnte sich der Kunst-und Bauausschuß in der Werkstatt der Glaserei Glas-Hilf in Dortmund vom Arbeitsprozeß ein Bild machen. 14 verschieden große Glasfelder wurden zugeschnitten und bildeten somit die Basis für die künstlerische Gestaltung. Danach wurden anhand von Schablonen die zu verschmelzenden farbigen Glasstücke blau, gelb und schwarz zugeschnitten. Die einzelnen Stücke wurden dann auf den 14 Glasflächen fixiert. Der Künstler Janischowsky malte schließlich mit Schmelzglasfarben, alles Metalloxyde, verbindende Linien und Flächen auf die Fusingbasis und auf die farbigen Fusingstücke. Somit entstand ein Gesamtkunstwerk. Nach dieser Prozedur wurden die 14 gestalteten Glasflächen einzeln im Schmelzglasofen bei ca. 800 °C verschmolzen, und Glasstücke und Bemalung konnten eine Einheit eingehen. Nach 24stündiger Abkühlung wurden unauflöslich die 14 fertigen Fusingfelder zu Isoliereinheiten verarbeitet, und der Verbindungsgang im Rathaus zu Selm konnte mit ihnen verglast werden. Die Presse schrieb: „Das Amtshaus als Kunst-Objekt" (RN, Ruhrnachrichten). Der Bürgermeister und der Stadtdirektor der Stadt Selm sprachen von einem gelungenen Werk, das eine Verbindung schuf und zwischen Rathausneubau und -altbau eine Lücke schloß. Die Stadt Selm hat durch dieses Kunstwerk aus Glas eine zeitlose Bereicherung erfahren.

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